B17 Theatergruppe AUJA!, Neue Kantonsschule Aarau, AG

Sprache:
Deutsch, CH-Deutsch, Französisch, Englisch
Dauer:
120 Minuten
Veranstaltungsort:
eniwa-Kraftwerkinsel
Die Gedenkstätte «B 17», die im Juni 2021 eröffnet wurde, zeigt die tragischen Ereignisse rund um die Bewegung der «Erwachten». Diese Gruppierung fühlte sich durch den Alltag eingeengt, von der Gesellschaft verstossen oder von der Welt überwältigt. Sie schloss sich dem Anführer Mika an und errichtete auf der Kraftwerkinsel ein Lager, das anfangs einem Pfadfinderlager glich, zunehmend aber straffer organisiert und von der Aussenwelt abgeschottet wurde. Im gleichen Masse wie sich Ideen radikalisierten und die Opferbereitschaft gefährliche Ausmasse annahm, regte sich Widerstand. Die Tätigkeit der «Motten» blieb nicht unbemerkt und ihre Verfolgung setzte eine Hetzjagd in Gang, die die ganze Tragödie ihren Lauf nehmen liess ...«In turbulenten Zeiten wie diesen suchen wir oft nach Erklärungen, die wir verstehen und, noch wichtiger, denen wir Glauben schenken wollen. Erklärungen, die uns Sicherheit geben – eine klare verortete Position in der Gesellschaft. Genau das soll unser Stück aufzeigen.»
Annina Deubelbeiss, Co-Autorin
Im sozialen Klima der Infragestellung staatlicher, medialer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Institutionen siedelt sich das Stück an. Es ist die Maturarbeit zweier Mitglieder der Theatergruppe AUJA!, Jessica Barthel und Annina Deubelbeiss. Beide zeichnen verantwortlich für das dystopische Drama «2050», das in Zusammenarbeit mit der Theatergruppe und Regisseur Beat Knaus, den Komponisten Ruedi Debrunner und Pius Schürmann sowie dem wissenschaftlichen Berater Dr. Stephan Baumgartner für die Umsetzung auf der Kraftwerkinsel weiterentwickelt wurde. Bewusst verzichten Barthel und Deubelbeiss auf die allzu naheliegenden Verschwörungstheorien. Im Zentrum ihres Stückes steht die Simulationstheorie, die auf den Philosophen Nick Bostrom zurückgeht und durch Filme wie «Matrix» Berühmtheit erlangt hat. Vereinfacht gesagt behauptet sie, dass die meisten Menschen das Resultat einer gross angelegten Computersimulation seien. Das Stück zeigt, wie Menschen mit ganz verschiedenem sozio-kulturellem Hintergrund in den Sog dieser Theorie gelangen.
Zur Gruppe:
Die Theatergruppe AUJA! besteht aus Schülerinnen und Schülern der Neuen Kantonsschule Aarau und bringt seit 2001 unter der Leitung von Beat Knaus im Schnitt ein neues Stück pro Jahr auf die Bühne. Es gab Koproduktionen mit diversen Partnerinstitutionen wie z.B. mit der Theatergruppe der Alten Kanti für «Die Tell(i)- Spiele» in der Telli-Turnhallenarena in Aarau, welche den historischen Stoff nach Schiller als Sportveranstaltung darstellte. Klassische Stoffe wurden in neuen, auf den Schulkontext übertragenen Fassungen uraufgeführt, wie «Romeo and Juliet» durch den Nachwuchsautor Daniel Ballmer.